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Steharbeit bringt auch Risiken mit sich. Wie sind sie zu vermeiden?

Risiken, die mit übermäßigem Sitzen verbunden sind wie Bluthochdruck, Fettleibigkeit, Diabetesrisiko und viele andere, sind uns schon längst bekannt. Über die Vorteile des Stehens bei der Arbeit haben Sie möglicherweise auch schon gelesen oder gehört. Manche von uns haben es schon probiert, im Stehen zu arbeiten und dadurch auf eine gesunde Körperhaltung im Berufsalltag zu achten.  Doch auch ein langes Stehen bei der Büroarbeit hat seine Grenzen und versteckte Risiken. 


Stehen oder Sitzen?

Das Stehen während der Arbeit hat viele Vorteile gegenüber dem Sitzen. Zum Beispiel verbrennen Sie dadurch etwas mehr Kalorien. Gleichzeitig werden Sie auch früher müde. Das Gehirn und die Kreativität funktionieren besser im Stehen, und die Gedanken laufen freier, als wenn Sie bequem auf einem ergonomischen Stuhl sitzen. Beim Stehen wird es für Sie auch einfacher sein, eine korrekte Körperhaltung beizubehalten. Beim Sitzen neigt man oft dazu, sich seitlich zu lehnen, die Beine übereinander zu kreuzen, die Hüften zur Seite zu drehen, sich zu sehr in der Lendenwirbelsäule zu beugen usw. Und all dies wirkt sich negativ auf unsere gesamte Körperhaltung aus und verursacht oft chronische Probleme mit dem Bewegungsapparat.

Im Stehen behalten Sie eine richtige Körperhaltung, die Muskeln bleiben aktiv

Im Stehen fällt es Ihnen definitiv leichter, eine gesunde Körperhaltung beizubehalten. Dafür stellen Sie Ihren Schreibtisch ungefähr auf die Höhe der Ellenbogen, die im rechten Winkel gebogen sind, ein.  Der Monitor sollte sich idealerweise auf Augenhöhe befinden. Stehen Sie gleichmäßig auf beiden Füßen, belasten Sie ein Bein nicht mehr als das andere. Lassen Sie Ihre Knie leicht gelockert, nie ganz gerade gestreckt. Ziehen Sie den Bauch ein, um den Rücken nicht zu überlasten.  Ziehen Sie die Schultern von den Ohren weg und die Schulterblätter müssen nach unten und zu den Seiten ausgerichtet sein. Das Becken sollte sich direkt unter dem Rumpf befinden, kippen Sie das Becken weder zur Seite oder nach hinten. Ansonsten überlastet man die eine oder andere Hüfte oder die Lendenwirbelsäule.

Endlich ist es soweit, Sie stehen richtig. Es braucht zwar Zeit und Übung, am Anfang kann es Ihnen ein bisschen unangenehm sein, aber Übung macht den Meister.

 

Das Stehen bei der Arbeit alleine ist definitiv keine Rettung für Ihre körperliche Gesundheit. Wenn Sie zehn Stunden am Tag stehen oder sitzen, werden Sie Ihren Körper immer einseitig überlasten. Wir sind gemacht, um uns zu bewegen. Die Bewegung kann jedoch nicht durch ein perfektes ergonomisches Arbeitsumfeld ersetzt werden. Machen Sie deshalb oft Pausen und strecken Sie sich, dadurch integrieren Sie auf einer natürlichen Art und Weise ein wenig Bewegung in Ihren Berufsalltag. Wenn Sie darüber hinaus während der Arbeit abwechselnd sitzen und stehen, sind Sie auf einem guten Weg.

 

Beim langen Stehen werden die großen Gelenke und Wirbelsäule überlastet

Im Stehen belastet man die Muskulatur statisch und durch den Bewegungsmangel verschlechtert sich auch die Durchblutung. Die Folge davon können geschwollene Füße, Kribbeln in den Beinen und Schmerzen in den Füßen sein. Unter Umständen könnte jemand auch an Muskelkrämpfe leiden. Und im Laufe der Zeit können sich sogar Krampfadern bilden. Und im schlimmsten Fall kann man auch mit einer Thrombose rechnen.

 

Bei einer statischen Belastung des Körpers leiden auch die Wirbelsäule, große Gelenke (Schultern, Hüften, Knie) und Füße. Wenn Ihr Arbeitsplatz nicht ergonomisch richtig eingerichtet ist und Sie auf den Monitor nicht gut sehen können, schieben Sie unterbewusst Ihren Kopf nach vorne und beugen Ihre Lendenwirbelsäule. Sie zwingen sich in diese Haltung, um richtig auf den Bildschirm zu sehen. Daraus entstehen jedoch Probleme mit der Halswirbelsäule oder chronische Rückenschmerzen.  Die Schultern werden unnötig belastet und langfristig unbehandelte Beschwerden können sogar zu einem Bandscheibenvorfall führen.

Das übermäßige Arbeiten im Stehen könnte auch zu Plattfüßen oder einem abgesenkten Fußgewölbe führen, und diese Defekte spiegeln sich dann in der gesamten Körperhaltung wider. Verbessern Sie Ihre Körperhaltung im Stehen, indem Sie sich eine Schaumstoffmatte mit Massagepunkten besorgen und barfuß stehen. 

 

Steharbeit – wie geht es richtig?

Wenn Sie in guter Form bleiben und die meisten der aufgeführten Beschwerden vermeiden möchten, müssen Sie aktiv daran arbeiten. Wichtige Grundregel sind dabei die ergonomische Einrichtung Ihres Arbeitsplatzes und der Einsatz weiterer Hilfsmittel.

 

  • Ein Schreibtisch, der für die Steharbeit geeignet ist, muss die richtige Höhe genau für Sie haben.
  • Ziehen Sie bequeme Schuhe an um Ihre Füße sowie Knie zu entlasten. Wenn möglich, ziehen Sie ab und zu die Schuhe aus um die Zehen zu strecken und zu entspannen.
  • Machen Sie regelmäßig Pausen. Gehen Sie ein paar Schritte und dehnen Sie sich. So oft wie es nur geht. Stellen Sie stündlich Benachrichtigungen auf Ihrem Handy ein, dass Sie sich schon lange in einer bestimmten Position befinden und dass es an der Zeit ist, Ihre Position zu wechseln.
  • Stehen Sie richtig. Und konzentrieren Sie sich darauf. Am Anfang wird es Ihnen schwerfallen, weil die Muskeln dieser Bewegung nicht gewohnt sind. Aber Sie werden es lernen.
  • Holen Sie sich eine ergonomische Stehmatte aus Schaumstoff. Ihre Füße werden sich wohl fühlen und die spezielle Oberfläche der Stehmatte wird sie zu kleinen Bewegungen anregen. Dadurch erzielen Sie bessere Durchblutung und eine ständige Muskelaktivität, die Sie nicht mal wahrnehmen werden.
  • Holen Sie sich einen höhenverstellbaren Schreibtisch und wechseln Sie zwischen Stehen und Sitzen.

 

Wenn Sie diese Hilfsmittel verwenden und die Regeln für ein gesundes Stehen beachten, haben Sie eine große Chance, dass Sie die meisten körperlichen Beschwerden vermeiden. Und wenn Sie zusätzlich eine Stunde Gehen in Ihren Alltag integrieren, wird Ihr Körper Ihnen dankbar sein.

 

Fotos: Liftor.de und Canva.com

Autorin: Mgr. Martina Plátová

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