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Skoliose

Der Begriff Skoliose stammt aus dem Griechischen Wort Skolios, d.h. gekrümmt oder beschädigt, und wurde erstmals vom antiken Arzt Galen (131 – 201 v. Chr.) verwendet. Skoliose ist eine Seitabweichung der Wirbelsäule von der Längsachse mit Rotation der Wirbel um die Längsachse. Bei der Skoliose wird die Wirbelsäule zur Seite gedreht, gleichzeitig werden die Wirbel nach vorne oder hinten geneigt und dabei auf eine unnatürliche Weise gedreht.


Auf den ersten Blick ist die seitliche Abweichung am sichtbarsten, die entweder dem Buchstaben C (C-Form-Skoliose) oder dem Buchstaben S (S-Form-Skoliose) ähnelt. Je nachdem, auf welche Seite die Wirbelsäule gedreht wird, spricht man auch von Dextroskoliose (Verkrümmung nach rechts) und Sinistroskoliose (Verkrümmung nach links).

Die Skoliose der Wirbelsäule kann auch nach dem Alter des Patienten in folgende Kategorien unterteilt werden:

 

  • Infantile Skoliose, die man am häufigsten bei Kindern im dritten Lebensjahr beobachten kann. Diese Skoliose ist typisch eher für Jungen.
  • Juvenile Skoliose, die etwa im Alter von acht Jahren auftritt und Mädchen und Jungen gleichermaßen betrifft.
  • Jugendliche Skoliose, deren Anfänge mit Beginn der Pubertät auftreten. Hier sind eindeutig Mädchen die Leidtragenden.

Skoliose kann insofern tückisch sein, da sie zunächst nicht weh tut. Daher wird sie von einigen Menschen nicht wirklich wahrgenommen. Es handelt sich jedoch nicht nur um ein visuelles Problem. Die daraus resultierende Asymmetrie der Wirbelsäule bringt auch ein muskuläres Ungleichgewicht mit sich, welches ohne eine fachliche Behandlung später im Leben zu Schmerzen führen kann, sowohl von der Wirbelsäule als auch beispielsweise von großen Gelenken wie den Hüften. Skoliose kann die Ursache für scheinbar nicht zusammenhängende Probleme sein, wie z. B. häufige Migränen.

 

Woran erkennt man Skoliose?

Beobachten Sie Ihre Kinder genau um festzustellen, ob sie möglicherweise eine Schulter oder eine Hüfte höher als die andere haben. Schauen Sie sich auch ihre Füße an - zeigen beide Fußspitzen nach vorne, oder zeigt eine nach innen und die andere nach außen? Solche Füße sind typisch für Skoliose. Einfach und auch für Eltern durchführbar ist der sogenannte Adamstest, ein Vorbeugetest zur Überprüfung von Skoliose. Das Kind beugt sich nach vorne und Sie schauen von hinten auf die Muskelstränge (Hügel) um die Wirbelsäule. Hebt sich der eine Muskelstrang deutlich höher ab als der andere? Ist ein Buckel im Brust- und Rippenbereich aufgetreten? Dann zögern Sie nicht, mit Ihrem Kind einen Spezialisten aufzusuchen – am besten einen Orthopäden oder Kinderphysiotherapeuten.

Woran erkennt man Skoliose

 

Mögliche Ursachen der Skoliose

Die überwiegende Mehrheit der Fälle von Skoliose bei Kindern (bis zu 80%) hat keine offensichtliche Ursache, wir sprechen hier von der sogenannten idiopathischen Skoliose. Es gibt wahrscheinlich mehrere Faktoren, die an der Entstehung von Skoliose beteiligt sind – Genetik, Muskelspannungsgrad, Kollagenanteil in Knochen und viele andere. Laut Physiotherapeuten kann die Qualität der Entwicklung im ersten Lebensjahr eine bedeutende Rolle spielen. Auch die Entwicklung des Sehvermögens spielt eine wesentliche Rolle. Wenn das Kind asymmetrisch sieht und ein Auge bevorzugt, reagiert es asymmetrisch auf alle Reize, die auf das Kind zukommen, und im Zusammenspiel mit anderen negativen Faktoren kann sich mit der Zeit eine Skoliose entwickeln.

 

Prävention

Um einer Skoliose vorzubeugen, sollte man schon bei kleinen Babys auf richtige Handhabung (Methode des Umgangs mit dem Kind) achten, damit keine Asymmetrien entstehen, oder zumindest nicht unterstützt werden. Bei älteren Kindern beobachten Sie, wie das Kind beide Körperseiten bei Spielen und täglichen Aktivitäten einsetzt. Zum Beispiel beim Roller fahren sollte das Kind idealerweise beide Beine einsetzen und Seiten wechseln. Wenn Ihr Nachwuchs in die Schule geht, achten Sie darauf, dass das Kind symmetrisch auf beiden Gesäßhälften gleichermaßen sitzen kann. Es ist auch wichtig, das Lernumfeld so anzupassen, dass Asymmetrien beim Lernen und Schreiben von Hausaufgaben nicht geschaffen werden. Und selbstverständlich wird die Schultasche auf beiden Schultern getragen.

 

Behandlung 

Die Behandlung der Skoliose variiert je nach Schweregrad. In den allermeisten Fällen handelt es sich jedoch um eine langfristige und komplexe Angelegenheit, die eine aktive Zusammenarbeit mehrerer Fachleute und des Patienten und seiner Familie erfordert. Bei sehr leichter Skoliose (bis zu 20 °) ist eine adäquat ausgewählte Physiotherapie, insbesondere eine aktive Bewegungstherapie, eine wirksame Lösung. Es kann das Fortschreiten der Verkrümmung stoppen und im besten Fall sogar verbessern. Aber vergessen Sie lieber Übungen aus dem Internet oder Handbüchern. Skoliose ist eine ernst zu nehmende Krankheit und jede Verkrümmung ist so spezifisch, dass sie eine individuell ausgewählte Behandlung erfordert. Unpassend gewählte Übungen können den Zustand der Wirbelsäule sogar verschlimmern. In schwereren Fällen der Skoliose über 20° wird möglicherweise eine Korsett-Therapie empfohlen. Die Wahl der richtigen Behandlung hängt von der Untersuchung durch einen Facharzt – meistens einen Orthopäden – ab. Wenn die Verkrümmung der Wirbelsäule so stark ist, dass sie die Funktion eines der lebenswichtigen Organe (Herz, Lunge) negativ beeinflussen könnte, sollte eine Operation durchgeführt werden.

  Sport und Skoliose

Sport und Skoliose

Bis vor kurzem wurden Kinder mit Skoliose vom regelmäßigen Sportunterricht befreit und Schwimmen wurde als einzige geeignete Sportart empfohlen. Heutzutage wissen wir aber, dass es keinen Grund gibt, diese Kinder vom Sportunterricht auszuschließen, ganz im Gegenteil, diese Kinder sollten Sport treiben. Sie sollten jedoch zuerst von einem erfahrenen Physiotherapeuten lernen, wie sie ihren Körper richtig halten und welche Bewegungen beim Sport einzusetzen sind. Asymmetrische Sportarten wie Tennis, Hockey, Golf oder Floorball gelten als ungeeignet genauso wie alle anderen Aktivitäten, bei denen die Asymmetrie der Wirbelsäule vertieft und gefördert wird. Schlechte Nachrichten für alle Wasserratten, so viel gepriesenes Schwimmen hat leider keinen großen Einfluss auf die Heilung der Skoliose. Versuchen Sie, mit der Skoliose bei normalen täglichen Aktivitäten wie Sitzen, Stehen und Gehen zu arbeiten und dadurch langfristige Verbesserung zu erzielen.

Autorin: Mgr. Veronika Kristková

Fotos: Canva.com

 

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