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Haben Sie auch schon mal in letzter Zeit auf der Straße Menschen getroffen, die barfuß gehen, und zwar überall und bei jedem Wetter? Fragen Sie sich vielleicht, warum sie das tun? Und ist es wirklich gesund für unsere Füße, oder ist es nur eine neue Modeerscheinung?
Woher gibt es Schuhe?
Untersuchungen zufolge stammen die allerersten Schuhe aus der Steinzeit. Ihr Alter wird auf bis zu siebentausend Jahre geschätzt. Wissenschaftler entdecken jedoch allmählich mehr Beweise dafür, dass Menschen schon viel früher Schuhe getragen haben. Wenn man sich die Höhlenmalereien aus der Steinzeit aufmerksam anschaut, könnte es sogar schon vor zwölftausend Jahren der Fall sein. Schuhe dienten damals in erster Linie als Schutz vor Kälte oder Verletzungen, später auch als Schutz vor Staub und Schmutz. Sie wurden meistens aus Leder, Bast oder Baumrinde gemacht und wurden für bessere Isolierung mit Heu gefüllt.
Schuhe nur für Reiche
Im antiken Griechenland und Rom trugen ausschließlich die Adligen Schuhe, während die Armen barfuß unterwegs waren. Im Laufe der Zeit erhielten Schuhe eine weitere Funktion – ein Symbol für sozialen Status. In diesem Zusammenhang veränderten sich Form und Eigenschaften von Schuhen erheblich. Und manchmal musste man sich wirklich fragen, ob Schuhe zum Gehen oder eher zum Foltern gedacht sind. Zum Beispiel waren in der Zeit von Marie Antoinette Schuhe von kleiner Größe als schön und begehrenswert betrachtet. Sie selbst trug die Schuhgröße 33. In den Geschichtsbüchern steht sogar, dass die Menschen von klein auf ihre Füße bandagiert haben um eine kleinere Schuhgröße zu erreichen. Dieser Kult stammt aus China, wo Mädchen seit dem 11. Jahrhundert versuchten, Füße von der Größe einer Lotusknospe zu haben. Die Reise dorthin war jedoch sehr schmerzhaft und erforderte unter anderem auch Knochenbrüche.
Sind Schuhe überhaupt notwendig?
Heutzutage beschäftigen wir uns immer noch viel damit, wie unsere Schuhe aussehen. Sie sind ein wichtiger Teil von unserem Image. Dabei fragen wir uns aber selten, was eigentlich unsere Füße dazu sagen? Schauen Sie sich Ihre Schuhe an. Ihre typische Form zeichnet sich durch eine erhöhte Ferse, eine Unterstützung des inneren Fußgewölbes in der Mitte des Fußes und eine Schuhspitze aus. Aber ist unser Fuß auch so geformt? Die Fußform entspricht eher der Form des Buchstabens V. Der Fuß ist schmaler im Fersenbereich und verbreitert sich im Zehenbereich.
Frauen sind die leidtragenden
Es wird zwar behauptet, für die Schönheit leiden zu müssen, aber durch das Tragen von High Heels können viele Konsequenzen für den Körper und die Gesundheit entstehen. Denn Schuhe mit einem hohen Absatz sind im vorderen Teil noch enger als übliche Schuhe und die Zehen werden stark zusammengedrückt. Bei häufigem Tragen von Absatzschuhen können Verformungen des Fußes auftreten, vor allem der sogenannte Ballenzeh, der Hallux valgus. Darüber hinaus ist das Gehen mit hohen Absätzen für uns eine unnatürliche Bewegung. Es kommt zu einer Verkürzung der Wadenmuskulatur, Knieschmerzen und Beckenauslenkung.
Was sind Barfußschuhe?
Im Zusammenhang mit Barfußlaufen wird auch oft von Barfußschuhen gesprochen. Es handelt sich um sehr flexible Schuhe mit einer dünnen Sohle, die normalerweise nur wenige Millimeter stark ist. Außerdem hat die Sohle überall die gleiche Höhe, was bedeutet, dass der Schuh keinen Absatz hat. Dadurch kann der Fuß alle Unebenheiten der Oberfläche leichter wahrnehmen. Gleichzeitig ist der Schuh breit genug, um das oben beschriebene Zusammendrücken der Zehe und das Verformen des Fußes zu vermeiden.
Der Fuß als unsere Stütze
Ein Fuß, der in High Heels eingeengt ist, kann kaum eine stabile Stütze für uns sein. Denken Sie daran, dass die Füße unseren Körper tragen. Und wenn wir sie falsch behandeln, treten eine Reihe von Gesundheitsproblemen auf. Zum Beispiel Rücken-, Hüft-, Knieschmerzen oder sogar Kopfschmerzen... Diese Probleme stammen oft aus unserer Kindheit. Viele Kinder haben Probleme mit Plattfüßen, aber anstelle einer aktiven Lösung (Bewegung, Stimulation des Fußes) verschreiben Ärzte passive Schuheinlagen und der Fuß wird noch mehr geschwächt.
Hilft Barfußgehen den Füßen?
Gibt es eine Möglichkeit, die Fußfunktion zu verbessern? Viele Ärzte und Experten raten dazu, häufiger barfuß oder in Barfußschuhen zu gehen. Dadurch wird der Fuß ausreichend stimuliert.
Und welche weitere Vorteile bringt Barfußgehen?
- der Fuß wird weniger deformiert
- stabiles Gehen und weniger Risiko für Verrenkung des Fußgelenkes
- Schutz vor Fußpilz (die Füße können atmen)
- weniger Rücken- und Gelenkschmerzen
- insgesamt eine bessere Körperhaltung
Und darüber hinaus sparen Sie auch Geld dabei, weil Sie nicht so oft neue Schuhe kaufen müssen.
Zu Fuß gehen spielt eine wichtige Rolle für unsere Gesundheit sowie Kondition. Wissen Sie, dass Gehen auch gegen Rückenschmerzen hilft?
Am Anfang tut es ein bisschen weh
Wenn Sie sich entscheiden, barfuß zu gehen, seien Sie nicht überrascht, dass es zunächst etwas unangenehm oder sogar schmerzhaft sein kann. Doch die Füße gewöhnen sich schnell daran. Es ist sehr wichtig, langsam zu beginnen und die Füße nicht zu überlasten, sonst werden Rücken und Knie wieder schmerzen. Wenn Sie das Gefühl bekommen, dass es zu viel für Sie ist, ziehen Sie wieder Ihre normalen Schuhe an. Für den Anfang können Sie auch spezielle Wege ausprobieren, die für Barfußwanderungen konzipiert sind. Solche gibt es bereits auch bei uns. Oder versuchen Sie organisierte Barfußwanderungen, die Ihnen bestimmt viel Spaß machen werden.
Überall barfuß?
Nicht alle Oberflächen sind ideal für längeres Barfußgehen. Wir sprechen hauptsächlich über asphaltierte Straßen, Steine, Beton usw. Ohne Schuhe gibt es keine Stoßdämpfung und unsere Gelenke können dabei leiden. Darüber hinaus kann auch eine Entzündung der Achillessehne auftreten, weil sie versucht, die Stöße zu absorbieren. In diesem Fall ziehen Sie am besten die Schuhe wieder an.
Gehen Sie ohne Schuhe vor allem dorthin, wo der Fuß irgendwie stimuliert werden kann, was auf glattem Asphalt nicht passiert. Dafür eignen sich am besten Feld- und Waldwege, aber auch Grasflächen, Kieselsteine usw. Vergessen Sie auch nicht die richtige Gehtechnik. Wir legen den Fuß über die Ferse, den kleinen Zeh und erst dann den großen Zeh auf den Boden. Wenn Sie vermuten, dass Sie Plattfüße haben, begeben Sie sich in die Hände eines Podologen, der Sie auch beim richtigen Gehen berät. Gezielte Übungen können Ihren Füßen gut tun, ihre Form verbessern und das Fußgewölbe stärken.
Gehen ist auch wichtig bei der Vorbeugung einer Reihe von Krankheiten. Zum Beispiel gegen die Bildung von Krampfadern.
Und was ist mit Barfußlaufen?
Wussten Sie, dass 1960 ein Mann, der barfuß lief, eine olympische Goldmedaille im Marathon gewann? Darüber hinaus stellte er einen Weltrekord auf. Wenn Sie etwas Ähnliches ausprobieren möchten, denken Sie daran, dass es nicht ausreicht, einfach die Schuhe auszuziehen und los zu laufen. Barfußlaufen erfordert eine perfekte Beherrschung der Lauftechnik, damit Sie sich nicht verletzen. Außerdem müssen die Füße daran gewöhnt sein, barfuß zu laufen. Fazit: Barfußlaufen ist gut, erfordert aber mehr Vorbereitung als nur Gehen.
Für wen ist Barfußlaufen nicht geeignet?
Kinder und Erwachsene können ruhig barfuß laufen oder Barfußschuhe tragen. Vorsicht ist vielleicht nur bei denjenigen Menschen geboten, die an Diabetes leiden. Denn es kann unter Umständen Neuropathie der unteren Extremitäten auftreten, und dann ist auch eine kleine Verletzung gefährlich. Wenn Sie unter neurologischen oder orthopädischen Problemen leiden, ist es immer besser, einen Arzt aufzusuchen und sich bezüglich Barfußgehen beraten zu lassen.
Autorin: Markéta Veselá
Fotos: Canva.com