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Hämorrhoiden und sitzender Job

Eine sitzende Lebensweise fördert Bildung von Hämorrhoiden. Was ist die Ursache, wie kann man ihnen vorbeugen und wie werden sie geheilt? Ist es möglich, Hämorrhoiden zu vermeiden, auch wenn man viele Stunden im Sitzen verbringt, zum Beispiel am Computer?


Was sind Hämorrhoiden

Aus medizinischer Sicht hat jeder von uns Hämorrhoiden. Dabei handelt es sich um Krampfader-ähnliche oder auch knotenförmige Schwellungen in Enddarm, die bei einem gesunden Menschen zu einer ordnungsgemäßen Entleerung beitragen und das Entweichen von Winden und weichem Stuhl verhindern. Solange es zu keinen Beschwerden kommt, wissen wir nicht einmal, dass wir welche haben. Aber da in Hämorrhoiden venöse Strukturen enthalten sind, können wie bei anderen Venen im Körper ihre Gefäßwände schwächer werden, anschwellen, sich entzünden und reißen. Und dann entsteht ein Problem, welches wir negativ zu spüren beginnen.

 

Symptome und woran erkennen wir Hämorrhoiden eigentlich?

Hämorrhoiden werden in innere und äußere Hämorrhoiden unterteilt. Innere Hämorrhoiden werden kaum gespürt, aber können sich durch Blutungen äußern. Es kann jedoch vorkommen, dass Schmerzen beim Entleeren auftreten, weil die Hämorrhoiden beim Stuhlgang aus dem Rektum austreten. Im Idealfall kehren sie an ihren Platz zurück, in einem fortgeschritteneren Stadium kehren sie nicht zurück. Äußere Hämorrhoiden jucken, brennen und können auch Schmerzen verursachen. Bei gesunder Ausscheidung gelangt der Stuhl reibungslos durch den Enddarm. Wenn der Stuhl jedoch steif ist oder sogar Verstopfung auftritt, können die Wand des Enddarms und die darin befindlichen Gefäße beschädigt werden.  In diesen Fällen besteht die Gefahr einer Verstopfung oder Entzündung der Venen, was bereits ein ernsthaftes Gesundheitsproblem darstellt.

 

Ursachen von Hämorrhoiden

Ursachen von Hämorrhoiden

Die Ursachen für Hämorrhoidalerkrankungen sind vielfältig. "Die häufigste Ursache ist die Vererbung und das Auftreten von Venenerkrankungen an anderen Stellen des Körpers, wie z. B. Krampfadern", erklärt die Apothekerin Kateřina Kratochvílová. "Zu anderen Ursachen zählen bei Frauen Schwangerschaft und Entbindung, weiterhin entsteht die Gefahr für Entstehung von Hämorrhoiden generell bei allen schweren körperlichen Aktivitäten, egal ob bei der Arbeit oder beim Gewichtheben im Fitnessstudio. Aber auch ein schlechtes Trinkregime, Ballaststoffmangel in der Ernährung, Stress, Rauchen und ein erheblicher Mangel an Bewegung tragen dazu bei." Nach Ansicht der Expertin ist auch eine sitzende Tätigkeit ein Problem, denn dabei wird der untere Teil des Körpers, dessen Gewicht direkt auf dem After ruht, erheblich überlastet. In den unteren Gliedmaßen und im Beckenbereich wird die Blutzirkulation verhindert, was sich negativ auf die Venen auswirkt. Nicht nur Büroangestellte sind gefährdet, sondern auch LKW-Fahrer, Busfahrer oder Piloten von Langstreckenflügen.

 

Übermäßiges Sitzen

Eine sitzende Lebensweise ist einer der größten Risikofaktoren, daher ist es notwendig, die sitzende Tätigkeit durch angemessene körperliche Aktivität auszugleichen. Integrieren Sie einen regelmäßigen Spaziergang in Ihren Tagesablauf ein, wählen Sie eine geeignete sportliche Aktivität aus (wir empfehlen Fitness-Aerobic-Aktivitäten wie Laufen, Nordic Walking sowie verschiedene leichte Dehnübungen wie Yoga). Wenn Sie Ihre Arbeitszeit hauptsächlich im Sitzen verbringen, z. B. am Computer, versuchen Sie es mit dynamischem Sitzen. Wenn Sie an einem höhenverstellbaren Schreibtisch arbeiten, können Sie die Arbeit im Sitzen mit der Arbeit im Stehen abwechseln. "Vergessen Sie nicht, während der Arbeit regelmäßig zu trinken, stellen Sie sich ruhig jede halbe Stunde eine Erinnerung ein, damit Sie eine kontinuierliche Flüssigkeitszufuhr haben", rät Kateřina Kratochvílová und fügt hinzu: "Bereiten Sie anstelle eines Riegels einen Apfel oder eine geschnittene Karotte als Snack zu. Und auch ein spezieller Sitzpolster kann helfen, der den After-Bereich bei langem Sitzen entlastet."

 

Prävention von Hämorrhoiden

Wenn es in Ihrer Familie eine Venenerkrankung oder sogar Hämorrhoiden gibt, warten Sie nicht, bis Symptome auftreten, und konzentrieren Sie sich auf einen gesunden Lebensstil. Erhöhen Sie Ihre tägliche Flüssigkeitszufuhr und nehmen Sie mehr ballaststoffhaltige Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte in Ihre Ernährung auf. "Um die Gefäßwand zu stärken, empfehle ich die Verwendung von Flavonoiden wie Hesperidin und Diomisin", rät die Pharmazeutin Jolana Vyhnálková einen weiteren Tipp zur Prävention.

 

Behandlung von Hämorrhoiden

Da es sich um eine Erkrankung eines intimen Körperbereichs handelt, suchen Patienten in der Regel durchschnittlich erst 15 Monate nach den ersten Symptomen einen Arzt auf. Der häufigste Grund für einen Arztbesuch sind Blutungen im Stuhl. In diesem Fall muss zunächst durch eine Darmspiegelung ausgeschlossen werden, ob es sich nicht um Krebsanzeichen handelt. Erst dann wird sich ein Facharzt, Proktologe, auf den Schweregrad der Venenerkrankung konzentrieren und entscheiden, ob ein operativer Eingriff erforderlich ist (bei einer Venenentzündung) oder eine konservative Behandlung der aktuellen Symptome und Änderungen des Lebensstils ausreichen. Sobald Sie eines der Symptome bemerken, die auf Probleme mit Hämorrhoiden hindeuten, versuchen Sie, Ihre täglichen Gewohnheiten zu ändern. Bei Juckreiz oder Brennen z.B. Eichenrindensalbe auftragen (sie ist wirksamer und praktischer als Sitzbäder im Eichenrindensud).

Autorin: Mgr. Eva Suchomelová

Fotos: Canva.com

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